Namibias Nationalparks

Namibia gilt als eines der tierreichsten Länder Afrikas mit einer unglaublichen Artenvielfalt und einmaligen Naturerlebnissen. Die wichtigste Voraussetzung dafür sind die über 20 traumhaften, verschiedenen Naturschutzgebiete (Wildparks, Naturreservate und Nationalparks), die etwa 16 % der Landfläche Namibias unter Schutz stellen. Dieser behütete Lebensraum ist gerade für Tierarten mit niedriger Population besonders wichtig. Vom wohl bekanntesten namibischen Etosha Nationalpark bis zum eher unbekannten, kleineren Mamili Nationalpark möchten wir Ihnen einen Großteil dieser geschützten Parks/Reservate mit all ihren Besonderheiten kurz vorstellen:

 

Etosha Nationalpark

Der weltweit beliebte und tierreiche Etosha Nationalpark im Norden Namibias zählt zu den attraktivsten Naturschutzgebieten Afrikas und wird jährlich von Zehntausenden Besuchern aus der ganzen Welt bereist. Auf einer Gesamtfläche von über 22.000 km² können Sie hier noch beeindruckende Großwildherden hautnah beobachten. Die Vielzahl der hier beheimateten Tiere ist aber nicht der einzige Anziehungspunkt des wunderschönen Parks. Denn auch die sagenhaft weite, weiße Landschaft mit ihrer einmaligen Spiegelung, die in der Luft schimmert und die artenreichen Bäume und Sträucher machen den Etosha Park zu etwas ganz Besonderem. Charakteristisch für diesen Nationalpark ist vor allem die ausgedehnte, zentral liegende, graue Salzpfanne, die von karger Grassavanne umgeben ist. Vor ca. 2 Millionen Jahren gab es hier noch einen großen See, der durch den Kunene Fluss gespeist wurde und später durch die Änderung des Flussverlaufs langsam ausgetrocknet ist. Im Westen des Parks trifft man auf Mopane-Buschland und im Nordosten auf den bekannten Trockenwald. Die Tiere sind die meiste Zeit des Jahres auf die zahlreichen Wasserlöcher angewiesen, da die überwiegend trockene Region wenig natürliche und dauerhafte Wasserstellen bietet. Da es die durstigen Tiere aller Art immer wieder zu den Wasserlöchern zieht, können Sie hier natürlich die besten Wildbeobachtungen aus dem Fahrzeug heraus genießen. Da Sie größtenteils recht dicht an die Wasserlöcher heranfahren können, haben Sie gute Gelegenheiten, die Tiere hautnah zu beobachten und zu fotografieren. Zum Übernachten bietet der Etosha Nationalpark drei schöne staatliche Camps direkt im Park an: das Okaukuejo Camp mit eigenem, nachts beleuchteten Wasserloch, das Halai Camp in der Mitte des Parks und das östlich gelegene Namutoni Camp. So können Sie sich nach den spannenden Pirschfahrten im Etosha Park in einem der gemütlichen Camps ausruhen ...

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Namib Naukluft Nationalpark

Tauchen Sie ein in das größte Naturschutzgebiet Namibias, das sich ca. 100-150 km entlang der Küste erstreckt – vom Swakop-Tal im Norden bis zum Stadtrand von Lüderitz im Süden. Mit einer Gesamtfläche von knapp 50.000 km² bietet der landschaftlich beeindruckende Namib Naukluft Park besonders viele Reisehöhepunkte für alle Namibiabesucher. Die meisten dieser traumhaften Sehenswürdigkeiten ballen sich um Sesriem. Folgende Gebiete sind immer einen Ausflug wert:

Das zerklüftete Naukluft-Gebirge

Das Naukluft-Gebirge entwickelt sich mit seinem großen Angebot an Wander- und Sportmöglichkeiten zu einem großen Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt. Die Berge der Naukluft erheben sich bis zu 1.000 m über das Hochland der Umgebung und erreichen eine sagenhafte Höhe von fast 2.000 m. Charakteristisch sind die schroffen Hänge, die tiefen Schluchten und die paradiesisch grünen Täler mit sprudelnden Quellen, die unerwartet viel Abwechslung bringen und viele schöne Fotomotive bieten. Die Büllsport Gästefarm eignet sich hier als ideale Übernachtungsmöglichkeit, da sie nah am Parkeingang liegt und einen sehr gemütlichen Aufenthalt verspricht.

Die weltgrößten Sanddünen am Sossusvlei

Das Sossusvlei ist sicher der landschaftliche Höhepunkt einer jeden Namibia-Reise und ein "Muss" für alle Besucher. Die gigantischen Sanddünen, deren rote Farben bei Sonnenauf- und untergang ein faszinierendes Farbspiel darbieten, sind daher ein begehrtes Motiv für Fotografen. Der Farbton ändert sich von Terrakotta zu orange bis hin zu tiefrot und bildet einen einzigartigen Kontrast zu den weißen Pfannen. Bei einem Rundflug über die etwa 32.000 km² große Dünenregion wird die ganze Bandbreite und Schönheit noch deutlicher. http://sossusvlei.com

sossusvlei-sandduenen

Beeindruckender Sesriem Canyon

Dieser abenteuerliche, versteckte Canyon ist im Vergleich zum bekannten, riesigen Fishriver Canyon mit seiner ca. 30 m tiefen Schlucht eher bescheiden in seinen Ausmaßen, aber immer häufiger ein beliebtes Ausflugsziel. Entstanden ist er vor Hunderten von Jahren durch Wasser- und Winderosion. Sesriem bedeutet auf Afrikaans übersetzt Sechs Riemen, da die alten Siedler sechs Riemen aneinander knüpfen mussten, um nach den ersehnten Regenfällen Wasser aus dem Canyon schöpfen zu können. Zum Teil ist der Canyon nur zwei Meter breit und hat eine permanente Wasserstelle, die viele Tiere nutzen. Diese enge Schlucht ist besonders nach Niederschlägen ein wahres Paradies, wenn sich die ausgehöhlten Felsen wieder mit Wasser gefüllt haben.

Kuriosotät Welwitschia

Den Welwitschia Pfad finden Sie östlich von Swakopmund. Auf dem Weg dorthin stößt man auf zahlreiche Arten dieser eigenwilligen Planzen. Man bezeichnet sie auch als eine botanische Kuriosität, die ein unglaublicher Überlebenskünstler ist und sich in der Namib Wüste heimisch fühlt. Auf jeden Fall ist sie eine der faszinierendsten und bizarrsten Urpflanzen der Welt, die Sie einmal gesehen haben sollten ...

Der Sandwich Harbour

Der ehemalige Hafenort Sandwich Harbour befindet sich südlich von Walvis Bay am Fuße der Dünen und dem Atlantik im Namib-Naukluft National Park. Einst eine offene Bucht, ist das ökologisch empfindliche Feuchtgebiet heute von internationaler Bedeutung und bietet zahlreichen Wattvögeln, Flamingos und anderen Vogelarten eine wunderschöne Heimat. Auch Robben, Wale und Delphine können Sie von der Küste aus entdecken.

Namib Naukluft Park

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Waterberg Plateau Nationalpark

Nördlich von Windhoek liegt der erstaunliche Waterberg – ein markanter Tafelberg in Namibia. Mit seinen Ausmaßen von etwa 50 km Länge und 16 Kilometer Breite überragt er mit seinen schroffen Felswänden imposant seine Umgebung um fast 200 Meter Höhe. Besonders beliebt sind heute die einmaligen Wandermöglichkeiten, die das etwa 40.500 ha große Plateau zu bieten hat. Ob als geführte Wanderung über mehrere Stunden oder auf eigene Faust auf einer kleine Erkundungstour – Sie werden die wunderschöne Landschaft mit den spektakulären Ausblicken nicht vergessen. Die Vegetation im Park ist geprägt von Busch- und Baumsavanne und die Natur bietet vielfältige Tier- und Pflanzenarten: Etwa 90 Säugetiere, über 200 Vogel-, 13 Frosch-, 3 Schildkröten-, 34 Echsen-, 45 Schlangen-, ca. 140 Flechten- und 497 Pflanzenarten konnten hier entdeckt werden. Das Naturschutzgebiet wurde auch zum Schutz der seltenen Elenantilope geschaffen. Durch Wiederansiedlung gibt es heute auch wieder die beiden in Namibia beheimateten Breitmaul- und Spitzmaulnashörner, den afrikanischen Büffel, die Rappen-, Pferde- und Leierantilope sowie Leoparden und Geparden.

Waterberg Plateua Park

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Skelettküste Nationalpark

Der Skelettküste Nationalpark liegt inmitten der Namib-Wüste und erstreckt sich vom Ugab-Fluss in Richtung Norden zum Kunene Fluss. Besonders bekannt geworden ist der Park durch die vielen Schiffswracks, die hier auf den Sandbänken gestrandet sind. Die Größe des gesamten Naturschutzgebietes beträgt etwa 16.500 km² und hat seine östliche Grenze am Kaokoveld. Der besondere Charme dieses abgelegenen Gebietes liegt in seiner unberührten Dünenlandschaft, den zerklüfteten Canyons und den trockenen Flussläufen. Natürlich treffen Sie hier auch einige Wildarten wie Oryx, Springböcke, Strauße, Schakale und Hyänen. In den Trockenflüssen stößt man auf Giraffen, Löwen, Spitzmaulnashörner sowie die den an das raue Klima angepassten Wüstenelefanten. Der nördliche Teil des Parks ist nur über Flugsafaris zugänglich.

Skelettkueste Nationalpark

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Sperrgebiet Nationalpark

Mit seiner Größe von etwa 23.000 km² ist der Anfang 2009 neu eröffnete Sperrgebiet Nationalpark einer der größten seiner Art in ganz Afrika und grenzt im Südwesten des Landes an den Ai-Ais–Richtersveld Transfortier Park. Da das Gebiet früher berühmt für seine Diamantenfunde war, wurde das Sperrgebiet über 100 Jahre der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht. Aus diesem Grund bietet der Nationalpark eine beinahe unberührte Flora und Fauna mit einer unglaublichen Artenvielfalt: Amphibien und Reptilien, aber auch Oryxantilopen, Springböcke und Hyänen haben hier ihren Lebensraum. Hohe Dünen und bergige Landschaften sowie knapp 1.000 einheimische Pflanzen prägen dieses Gebiet.

Sperrgebiet Nationalpark

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Bwabwata Nationalpark

Der landschaftlich sehr wasser- und tierreiche Bwabwata-Nationalpark (früher Caprivi-Nationalpark und Mahango-Nationalpark) erstreckt sich nahezu auf das ganze Gebiet des westlichen Caprivizipfels in Namibia. Große Elefantenherden mit teilweise mehr als 100 Tieren durchqueren das wunderschöne Gebiet, in dem Sie auch vier der beliebten „Big Five" entdecken können: Löwe, Leopard, Elefant und Büffel. Eine weitere Besonderheit dieses Parks sind die sehr selten gewordenen Wildhunde, die in Namibia nicht mehr oft zu finden sind. Entlang der Flussläufe können Sie auch die beeindruckenden Krokodile und Flusspferde sowie sehr viele Wasservögel beobachten. Wer zudem noch Großwild bestaunen möchte, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten: Zahlreiche Antilopenarten, Buschböcke, Streifengnus, Impalas, Kudus, aber auch Büffel machen auf ihrer Wanderung aus dem Caprivi Halt in diesem Park.

Bwabwata Nationalpark

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Mudumu Nationalpark

Den 1990 eröffneten Mudumu Nationalpark können Sie am besten mit einem Boot erkunden, denn an Land kommen Sie nur mit einem Allradfahrzeug durch den etwa 1.000 km² großen, besonders tierreichen Park. Da fast 70 % des Gesamtbestandes der namibischen Vogelwelt hier gesichtet wurde (mehr als 430 Arten), ist der Mudumu Nationalpark ein wahres Paradies für Vogelbeobachter und war der Hauptgrund, diesen Park unter Schutz zu stellen. Doch auch andere Tiere fühlen sich hier heimisch und können von Reisenden gesichtet werden: Elefanten, Löwen, Hyänen, verschiedene Antilopenarten, Flusspferde und Krokodile. Besonders erwähnenswert ist die wunderschöne Lianshulu Lodge - eine erstklassige Privatlodge mit atemberaubendem Blick auf den Kwando-Fluss, der sich ruhig mit seinen Nebenarmen durch die Caprivi schlägelt.

Mudumu Nationalpark

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Mamili Nationalpark

Der südlich von Mudumu liegende, 320 km² kleine Mamili Nationalpark ist ein geschütztes Sumpfgebiet und nur mit einem Geländewagen in der Trockenzeit befahrbar. Der Park zeichnet sich daher als das größte Feuchtgebiet mit Naturschutzstatus in Namibia aus. Geprägt aus einem Netz von Kanälen, toten Flussarmen und baumbewachsenen Inseln ist der Mamili Nationalpark ein spektakuläres Schauspiel für Ornithologen. Die beste Zeit für Vogelbeobachtungen ist allerdings von November bis März, sodass Reisenden nur der Wasserweg bleibt.

Mamili Nationalpark

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Fish River Canyon/Ai-AisNaturschutzgebiet

Der Fish River Canyon, der zweitgrößte Canyon der Welt, erstreckt sich auf einer Länge von etwa 160 km, einer Breite von bis zu 27 km und einer Tiefe von bis zu 550 Meter. Zudem gehört der vermutlich vor rund 500 Millionen Jahren entstandene Canyon zu den eindrucksvollsten Naturschönheiten im südlichen Namibia. Der Park umfasst ein Gebiet von ca. 3.400 km².1989 wurden die Ai-Ais Thermalquellen, der Fish River Canyon sowie die Huns-Berge zum Naturschutzgebiet erklärt. Besucher können sich auf spektakuläre Aussichten von oben in den Fish River Canyon freuen. Der Fish River entspringt im östlichen Naukluft Gebirge und mündet südwestlich von Ai-Ais in den Oranjefluss. Hunderte Millionen Jahre verschiedener geologischer Prozesse formten die zerklüfteten Schluchten in ihrer heutigen Form. Die Schlucht entstand jedoch nicht allein durch Wassererosion, sondern durch Einbrechen der Talsohle aufgrund von Bewegungen in der Erdkruste. Nur selten fließt der Fish River nach besonderen Wolkenbrüchen tatsächlich bis in die Mitte des Canyons. Es bleiben einige Tümpel und Seen und unterirdisch fließendes Wasser zurück, das bei Palm Springs und Ai-Ais als heiße Quelle zur Oberfäche kommt. Genießen Sie hier ein erholsames Bad in den heißen Thermalquellen des /Ai-/Ais Hot Springs Spa.

Fish River Canyon

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Kreuzkap/Robbenkolonie Naturschutzgebiet

Die Kreuz Kap Robbenkolonie wurde 1968 zum Naturschutzgebiet erklärt, um eine der größten und bekanntesten der 23 Pelzrobbenkolonien, die an der Küste von Südafrika und Namibia vorkommen, zu schützen. In den Monaten Oktober/November, wenn sie ihre Jungen bekommen, kann man mehr als 200 000 dieser Tiere hier beobachten. In dieser riesigen Anzahl stellen die Robben ein großes Problem für die Fischerei dar, weil die Robben täglich etwa 8% ihres Eigengewichts an Fischen fressen. Die Seebärenkolonie haben sich Schakale und Hyänen zu ihrem Lebensraum gemacht, da es hier immer genügend Beute gibt. Doch das Kreuzkap ist auch von historischem Interesse: 1486 setzte der portugiesische Seefahrer Diego Cao als erster bekannter Europäer Fuß auf namibischen Boden und errichtete hier ein 2 Meter hohes Wappenkreuz, das später der Felszunge den Namen Kreuzkap einbrachte.

Cape Cross mit Robbenkolonie

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Kaudom Wildpark

Mit einer Fläche von knapp 3.900 km² ist der nördlich von Tsumkwe gelegene Kaudom Park einer der wildesten und ursprünglichsten Naturschutzgebiete Namibias. Kaum erschlossen können Sie nur mit einem Allradfahrzeug den einsamen Wildpark erkunden und direkt im Park in einem der beiden einfachen Camps übernachten. Für die knapp 70 Kilometer Fahrstrecke von Tsumkwe nach Sikereti müssen Sie etwa 3 Stunden Fahrzeit einplanen, da die Wege durch den weichen, sandigen Untergrund nur langsam und vorsichtig zu befahren sind. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie mit mindestens 2 Fahrzeugen/ Gruppen unterwegs sein. Belohnt werden Sie mit wildreichen Tiersichtungen - Vor allem in den Wintermonaten ziehen große Elefantenherden an die Wasserlöcher. Zu ihnen gesellen sich neben den über 300 verschiedenen, bunten Vogelarten gerne die beeindruckenden Giraffen, verschiedenste Antilopen, Löwen, Gnus und die selten zu sehenden Leoparden. Teilweise sind die Tiere hier recht scheu und nehmen schnell Reißaus, wenn sie sich gestört fühlen. Landschaftlich ist dieses Gebiet von Buschsavanne, Sand und dichten Trockenwäldern geprägt, die von breiten, sandigen Flussbetten gekreuzt werden. Nach starken Regenfällen führen die Flussbette auch für kurze Zeit Wasser, sodass sich hier dann eine Vielzahl von Tierarten gerne zum Erfrischen aufhält. Für alle Naturliebhaber und Individualreisenden verspricht der urwüchsige Kaudom Wildpark einen spannenden Aufenthalt mit vielen Abenteuern ...

Kaudom Wildpark

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